Young Aduld, Dystopie
Berlin Overload spielt in Berlin am Ende des 21. Jahrhunderts. Inspiration hierfür war ein Zaun, auf den ich im Frühjahr 2022 mitten in einer kleinen Waldecke in Britz stieß. Er hatte ein verschlossenes Tor und ich konnte mir nicht erklären, warum er genau da stand. Fragte mich aber, wie das wäre, wenn es verschiedene Bereiche in Berlin gäbe, zu denen nur spezielle Personen Zugang hätten … und so schnell kann es gehen. Am selben Tag, auf demselben Spaziergang, habe die Grundidee für Berlin Overload in mein Handy gehämmert.

Seitdem reifte die Idee heran, ich unterteilte Berlin bei weiteren Erkundungstouren fröhlich im Kopf in Zonen und suchte mir Orte aus, an denen die Handlung stattfinden kann. Die Orte, die ich beschreibe, gibt es also wirklich, nur haben sie sich bis zu der Zeit, in der meine Geschichte spielt, verändert. So gesehen kann man diese Orte in Berlin tatsächlich besuchen. Noch. In meiner Geschichte wäre das häufig nicht mehr der Fall. Meistens sind es Orte in Berlin, die nicht so viele Menschen kennen. Genau diese finde ich nämlich viel spannender als das allseits bekannte Gesicht der Stadt, wo sich die Touristen tummeln.
Mit Berlin Overload habe ich im Jahr 2022 erfolgreich am National Novel Writing Month (NaNoWriMo) teilgenommen. Eine zeitnahe Veröffentlichung ist geplant, 2023 wäre fein.
Die Handlung von Berlin Overload
Berlin 2085: Wegen des Klimawandels ist die Hauptstadt Deutschlands massiv überbevölkert. Wassermangel, Artensterben und Extremwetterereignisse erschweren das Leben zwar auch hier, doch es ist im Gegensatz zu weiten Teilen der Erde noch möglich. Die Stadt wurde vor über zehn Jahren in sechs bewohnte Zonen unterteilt. Zwischen den Zonen sind Zäune. Die Menschen aus den niedrigeren Zonen können nur mit Genehmigung und Geld die höhere Zone besuchen. Das wenige Grün der Stadt wird ebenfalls streng geschützt und ist kaum zugänglich. Es gibt Aufstiegsmöglichkeiten für die Armen, über den Bildungsweg können sie jede Karriere anstreben.
Antonia Phan hat das Zeug dazu, eine der wenigen Aufsteigerinnen zu werden. Das selbstbewusste, lebhafte Mädchen wächst bei seiner Mutter und seinen vier kleinen Halbgeschwistern in der Zone 0 der Gropiusstadt auf. Die erste Aufstiegsmöglichkeit in die Zone 2 bietet sich Antonia am Ende der vierten Klasse. Dort lernt sie Elias kennen, einen sehr intelligenten Jungen, der ebenfalls aufsteigen soll, um seiner Familie etwas Prestige und ein besseres Leben zu ermöglichen.
Je weiter Antonia in die höheren Zonen vordringt, desto enger scheint die Welt um sie herum zu werden. Sie erhält Einblick in ein ungerechtes Klassensystem, dessen Rädelsführer verhindern wollen, dass sich etwas daran ändert. Die Entscheidung der Regierung, Schülerinnen und Schüler aus den unteren Zonen Aufstiegschancen und womöglich Einfluss zu gewähren, passt ihnen nicht. Antonia darf ihre Ambitionen, die Welt gerechter zu gestalten, fortan nicht mehr offen zeigen. Gar nicht so einfach, wenn ihr Mitschüler Falco aus Zone 5 jeden Anlass nutzt und versucht, sie von der Schule werfen zu lassen.
Zusätzlich verschafft sich eine neue rechtspopulistische Partei namens Der Neue Weg immer mehr Gehör. Die Partei idealisiert den Klimawandel als eine natürliche Selektion, die sie rigoros umsetzen will, sollte sie an die Macht kommen. Jenen, die nicht aussortiert werden sollen, verspricht Der Neue Weg das Paradies auf Erden. Besonders in der vom Aufstiegswunsch geprägten Zone 2 findet Der Neue Weg massiv Anhänger. Die Partei wächst zu einer Bedrohung für die schwächelnde Demokratie heran.
Antonia und ihre Freunde versuchen mit den wenigen Mitteln, die ihnen zur Verfügung stehen, eine Regierung des Neuen Weges zu verhindern. Die ersten Bundestagswahlen, an denen Antonia teilnehmen darf, werden zu einer Entscheidung für oder gegen die Demokratie.
Berlins Zonen
Ein zentrales Thema von Berlin Overload ist die Unterteilung Berlins in Zonen. Es gibt die bewohnten Zonen 0-5. Antonia wächst in der Zone 0 auf und ihre Familie wird später in die Zone 1 umziehen. Die Zonen sind nicht konzentrisch angeordnet. Aufgrund von Lage, Infrastruktur und sozialem Stand habe ich die Zonen so angelegt, wie sie sich tatsächlich entwickeln könnten. Zum Beispiel werden Gegenden, in denen jetzt Villen stehen, der Zone 5 angehören und Gegenden, in denen viele Hochhäuser stehen, eher den Zonen 0-3. Dazu kommt noch die Anbindung, ob der Kiez eher zentral oder ein bisschen „abgeschnitten“ liegt und wie viel Natur dort wohl noch zu finden sein wird.
Es gibt außer den bewohnten Zonen die Naturzonen I-III, die nur von wenigen Menschen betreten werden dürfen. In der Naturzone I wird an Renaturierungsmaßnahmen geforscht. Naturzone III ist Schutzgebiet, in dem sich die Natur weitgehend ohne Zugriff der Menschen erholen und entwickeln soll. Hier wird der Wald auf die klimatischen Veränderungen angepasst.
Wofür die Naturzone II genutzt wird, ist Antonia und ihren Freunden lange nicht bekannt. Sie sollen erst später herausfinden, dass sie als Erholungspark für die Bewohnerinnen und Bewohner der Zonen 4 und 5 dient. Ziemlich ungerecht, nicht wahr? Genau aus diesem Grund hält man es vor den Menschen in den Zonen 0-2 geheim.